Die Neufassung der Museumsdefinition, die auf der ICOM-Generalversammlung in Kyoto zur Abstimmung steht, ist seit einigen Tagen online verfügbar. ICOM Deutschland vermisst in dieser Neufassung grundlegende definitorische Elemente, plädiert daher für eine intensive Diskussion innerhalb der Museumsfamilie zu dieser Neuformulierung und hat sich einem Antrag angeschlossen, der den Beschluss über eine Änderung der Museumsdefinition um ein Jahr verschiebt.
Auf der 25. Generalversammlung von ICOM in Kyoto (2. bis 7. September) steht die Neufassung der ICOM-Definition von „Museum“ auf der Tagesordnung. Alle Mitglieder von ICOM waren in den zurückliegenden Monaten eingeladen, Formulierungsvorschläge online einzureichen; auch Deutschland hat sich mit Formulierungsvorschlägen beteiligt. Das Beratungsergebnis des beauftragten ICOM-Komitees (Standing Committee for Museum Definition) hat das Executive Board von ICOM passiert und steht nun online zur Verfügung.
Der Vorstand von ICOM Deutschland hat darauf umgehend mit einem Memorandum reagiert, weil nach unserem Eindruck der Beschlussvorschlag zwar zahlreiche Formulierungen im Sinne eines Mission Statements für das 21. Jahrhundert enthält, aber grundlegende, seit Jahrzehnten unveränderte definitorische Elemente gestrichen wurden. Dazu gehört zum Beispiel, dass Museen auf Dauer angelegte Institutionen sein müssen.
Deswegen ist ICOM Deutschland auch einem von ICOM Europe initiierten Antrag beigetreten, den Beschluss über eine Änderung der Museumsdefinition um wenigstens ein Jahr aufzuschieben.