ICOM Deutschland feiert das Jubiläum am 12.11.2021 im Europäischen Hansemuseum Lübeck
Der Internationale Museumsrat (ICOM) gründete sich am 16. November 1946 als Antwort auf die Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges und Motor für dauerhaften Frieden durch kulturellen Austausch. Das 75-jährige Bestehen begeht ICOM Deutschland mit einem Festakt am 12. November 2021 im Europäischen Hansemuseum Lübeck. Unter dem Leitthema „Grenzen überwinden im Dialog“ diskutieren wir mit hochkarätigen Gästen die Herausforderungen der deutschen und internationalen Museumslandschaft in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Fast noch auf den Trümmern des verheerenden Zweiten Weltkrieges gegründet, entstand ICOM 1946 in Paris. Seine Gründung ist von dem tiefen Glauben geprägt, dass Museen wesentlich zur Verständigung der Völker beitragen können. Als Horte des kulturellen Erbes tragen sie zum eigenen kulturellen Bewusstsein bei, kontextualisieren Wissen, betreiben Forschungen und regen zu intensivem Austausch an. ICOMs Gründung verstand sich als die Schaffung einer breiteren Basis des gegenseitigen Verständnisses und des kulturellen Austausches als gemeinsame Grundlage für den Frieden. In den vergangenen 75 Jahren hat sich ICOM zu einem erstaunlichen Weltverband entwickelt, in dem derzeit 50.000 Mitglieder in 151 Staaten aktiv die Museen entwickeln. „Seit 1946 gelang ICOM ein enormer Schub an Internationalisierung und Globalisierung, der die Verständigung, Zusammenarbeit und Vernetzung der Museen, ihrer Sammlungsbestände und ihres wissenschaftlichen Austausches deutlich ausgebaut hat“, berichtet Beate Reifenscheid, Präsidentin von ICOM Deutschland.
Deutschland ist nicht nur das mitgliederstärkste Nationalkomitee innerhalb des Verbandes, sondern mit über 6.000 Museen auch eines der museumsreichsten Länder der Welt. „ICOM Deutschland hat wesentliche Meilensteine innerhalb des Weltverbandes und damit besonderes Maßstäbe gesetzt“, sagt Reifenscheid. Dazu zählt u.a. der Ausbau der internationalen Struktur, Forschung und des wissenschaftlichen Austausches. Allein in den vergangenen drei Jahren setzte sich ICOM Deutschland erfolgreich für ein neues Biozidgesetz ein, begleitete die Diskussion zum Umgang mit dem kolonialen Erbe, intensivierte den wissenschaftlichen Austausch mit den afrikanischen Staaten und involviert sich intensiv in die Diskussion um die neue Museumsdefinition. Auf nationaler Ebene wirkt ICOM Deutschland an vielen wichtigen Themen mit wie beim Umgang mit menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten im Rahmen der Bund-Länder-Kommission oder bei der Bewältigung der durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen Krise.
„Vieles scheint in den vergangenen 75 Jahren durch den internationalen Austausch einfacher geworden zu sein, aber aktuelle Krisenherde, die Pandemie und zahlreiche ungelöste Aufgaben fordern den internationalen Verband wie auch die nationalen Verbände stets enorm heraus“, meint Reifenscheid. Wie die gesamte Zivilgesellschaft leiden die Museen unter den Auswirkungen der Pandemie, des Klimawandels und zunehmenden Umweltkatastrophen. Unruhen, Kriege, ethnische und kulturelle Konflikte machen die Arbeit teilweise unmöglich. „Umso bedeutender ist es dann, sich auf das internationale Netzwerk von ICOM verlassen zu können, Rückhalt zu erfahren, sich auszutauschen, aber auch länderübergreifende Unterstützung und Verständigung zu ermöglichen“, betont die Präsidentin von ICOM Deutschland. Wie Museen globale Herausforderungen gemeinsam meistern – gestern, heute und morgen – diskutiert das Panel bei der Jubiläumsfeier am 12. November 2021 im Europäischen Hansemuseum Lübeck. Die Keynote spricht Andrea Lissoni, Künstlerischer Geschäftsführer vom Haus der Kunst, München. Die Eröffnungsrede hält ICOM-Präsident Alberto Garlandini.
Pressemitteilung (PDF)
Programm "75 Jahre ICOM" (PDF)
Zeitleiste "75 Jahre ICOM" (PDF)
Rede von ICOM Präsident Alberto Garlandini (PDF)
Grußwort von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (PDF)
Medienkontakt:
Claudia Berg im Auftrag von ICOM Deutschland e.V.
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