***See below for the English translation!***
Die Welt schaut schockiert auf die Invasion russischer Truppen in der Ukraine, die seit Tagen Städte und Bevölkerung attackieren und beschießen. Die Eskalation ist eingetreten, die niemand von uns gewünscht hat. Keiner konnte sich in den letzten Monaten vorstellen, dass der russische Präsident tatsächlich seinen Plan umsetzt und die Ukraine zu annektieren versucht. Das hat sich als Trugschluss erwiesen. Viele Menschen sind deswegen in den letzten Tagen auf die Straße gegangen und haben demonstriert.
ICOM Deutschland verurteilt aufs Schärfste diese kriegerische Aggression, durch die Terror, Leid und Elend in Europa eingezogen sind. Wir fordern weitere, grundlegende diplomatische Bemühungen, um zu einer friedlichen Lösung zu gelangen. Es muss umgehend zurückgefunden werden zu einem Dialog des Vertrauens und der Wahrheit. Der Friede in Europa und die Freiheit für alle müssen gewahrt und zurückerlangt werden. Die Ukraine muss ein souveräner, demokratischer Staat bleiben.
Aus der Ukraine erreichen uns aufrüttelnde Worte, aktuell besonders eindringlich die Worte von Olesia Ostrovska-Liuta, Direktorin des Museums vom Mystetskyi Arsenal in Kiew, die von mehr als 300 inhaftierten ukrainischen Zivilisten schreibt, die sich gegen die russische Besetzung und Invasion ausgesprochen hätten. Sie selbst setzt sich dafür ein, die wertvollen Kunstschätze in Sicherheit zu bringen, fürchtet aber auch die Zerstörung der historischen Bausubstanz ihres Arsenals, das ein Monument von nationaler Bedeutung ist. Das ist kein Einzelfall, sondern es droht die flächendeckende Vernichtung von einmaligen Kulturschätzen in der Ukraine.
Unsere Solidarität gilt jetzt mehr denn je den ukrainischen Kolleg*innen, den Künstler*innen, denen, die sich für Kultur und Bildung, für Demokratie und Freiheit einsetzen. Unsere Solidarität und Hilfe richten sich auch an diejenigen, die vom Tode bedroht, inhaftiert oder gefoltert werden. Unsere Gedanken sind bei der ukrainischen Regierung, die so tapfer und entschlossen ihr Land und ihre demokratischen Ideale verteidigt. Sie kämpfen für uns alle. Unsere Sorge gilt jenen, die zwischen die Fronten dieses sinnlosen Kriegs geraten sind und dass die Zivilgesellschaft nicht vollkommen zwischen den kriegerischen Mühlen zerrieben wird.
Wir tun alles, um die ukrainischen Museen und unsere Kolleg*innen zu unterstützen und den Dialog mit Künstler*innen aufrechtzuerhalten. Wir werden alle Unterstützungsmaßnahmen mit ICOM International, den direkt betroffenen ICOM Nationalkomitees und mit politischen Partnern koordinieren. Wer immer kann, möge die jetzt aus ihrem unsicher geworden Land fliehenden Ukrainer und Ukrainerinnen unterstützen und aufnehmen.
Wir appellieren erneut eindringlich auf Dialogbereitschaft aller politisch Verantwortlichen, auf Wahrhaftigkeit und auf den Wunsch nach einer Frieden bringenden Lösung.
Ihre Beate Reifenscheid
#StandWithUkraine
In shock, the world is looking at the invasion of Ukraine by Russian troops, who have been attacking and shelling cities and the population for days. The escalation occurred that none of us wished for. No one could have imagined in recent months that the Russian president would actually implement his plan and try to annex Ukraine. That turned out to be a fallacy. Many people took to the streets and demonstrated over the last few days because of this.
ICOM Germany strongly condemns this belligerent aggression, which has brought terror, suffering and misery to Europe. We call for further, fundamental diplomatic efforts to reach a peaceful solution. There must be an immediate return to a dialogue of trust and truth. Peace in Europe and freedom for all must be preserved and regained. Ukraine must remain a sovereign, democratic state.
From Ukraine we are receiving stirring words, currently particularly urgent words from Olesia Ostrovska-Liuta, director of the Museum of the Mystetskyi Arsenal in Kiev, who writes of more than 300 imprisoned Ukrainian civilians who spoke out against the Russian occupation and invasion. She herself is committed to bringing the valuable art treasures to safety, but also fears the destruction of the historical fabric of her arsenal, which is a monument of national importance. This is not an isolated case. There is a threat of widespread destruction of unique cultural treasures in Ukraine.
Now more than ever, our solidarity goes to our Ukrainian colleagues, to the artists, to those who work for culture and education, for democracy and freedom. Our solidarity and help is also directed to those who are threatened with death, imprisoned or tortured. Our thoughts are with the Ukrainian government, which is so bravely and resolutely defending its country and its democratic ideals. They are fighting for all of us. Our concern is for those caught between the fronts of this senseless war.
We are doing everything we can to support Ukrainian museums and our colleagues and to maintain the dialogue with artists. We are coordinating all support measures with ICOM International, the ICOM National Committees directly concerned and with political partners. Whoever can, please support and welcome the Ukrainians who are now fleeing their country, which became unsafe.
Once again, we appeal urgently for a willingness to engage in dialogue on the part of all those with political responsibility, for truthfulness and for the desire to find a solution that will bring peace.
https://icom.museum/en/news/statement-russia-invasion-into-ukraine/
https://www.theartnewspaper.com/2022/02/25/no-to-war-as-putins-tanks-roll-in-ukrainian-museums-scramble-to-protect-collections-and-russian-culture-figures-show-solidarity?utm_source=The+Art+Newspaper+Newsletters&utm_campaign=f677bdad7f-EMAIL_CAMPAIGN_2022_02_24_09_43&utm_medium=email&utm_term=0_c459f924d0-f677bdad7f-61063053
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Die Welt schaut schockiert auf die Invasion russischer Truppen in der Ukraine, die seit Tagen Städte und Bevölkerung attackieren und beschießen. Die Eskalation ist eingetreten, die niemand von uns gewünscht hat. Keiner konnte sich in den letzten Monaten vorstellen, dass der russische Präsident tatsächlich seinen Plan umsetzt und die Ukraine zu annektieren versucht. Das hat sich als Trugschluss erwiesen. Viele Menschen sind deswegen in den letzten Tagen auf die Straße gegangen und haben demonstriert.
ICOM Deutschland verurteilt aufs Schärfste diese kriegerische Aggression, durch die Terror, Leid und Elend in Europa eingezogen sind. Wir fordern weitere, grundlegende diplomatische Bemühungen, um zu einer friedlichen Lösung zu gelangen. Es muss umgehend zurückgefunden werden zu einem Dialog des Vertrauens und der Wahrheit. Der Friede in Europa und die Freiheit für alle müssen gewahrt und zurückerlangt werden. Die Ukraine muss ein souveräner, demokratischer Staat bleiben.
Aus der Ukraine erreichen uns aufrüttelnde Worte, aktuell besonders eindringlich die Worte von Olesia Ostrovska-Liuta, Direktorin des Museums vom Mystetskyi Arsenal in Kiew, die von mehr als 300 inhaftierten ukrainischen Zivilisten schreibt, die sich gegen die russische Besetzung und Invasion ausgesprochen hätten. Sie selbst setzt sich dafür ein, die wertvollen Kunstschätze in Sicherheit zu bringen, fürchtet aber auch die Zerstörung der historischen Bausubstanz ihres Arsenals, das ein Monument von nationaler Bedeutung ist. Das ist kein Einzelfall, sondern es droht die flächendeckende Vernichtung von einmaligen Kulturschätzen in der Ukraine.
Unsere Solidarität gilt jetzt mehr denn je den ukrainischen Kolleg*innen, den Künstler*innen, denen, die sich für Kultur und Bildung, für Demokratie und Freiheit einsetzen. Unsere Solidarität und Hilfe richten sich auch an diejenigen, die vom Tode bedroht, inhaftiert oder gefoltert werden. Unsere Gedanken sind bei der ukrainischen Regierung, die so tapfer und entschlossen ihr Land und ihre demokratischen Ideale verteidigt. Sie kämpfen für uns alle. Unsere Sorge gilt jenen, die zwischen die Fronten dieses sinnlosen Kriegs geraten sind und dass die Zivilgesellschaft nicht vollkommen zwischen den kriegerischen Mühlen zerrieben wird.
Wir tun alles, um die ukrainischen Museen und unsere Kolleg*innen zu unterstützen und den Dialog mit Künstler*innen aufrechtzuerhalten. Wir werden alle Unterstützungsmaßnahmen mit ICOM International, den direkt betroffenen ICOM Nationalkomitees und mit politischen Partnern koordinieren. Wer immer kann, möge die jetzt aus ihrem unsicher geworden Land fliehenden Ukrainer und Ukrainerinnen unterstützen und aufnehmen.
Wir appellieren erneut eindringlich auf Dialogbereitschaft aller politisch Verantwortlichen, auf Wahrhaftigkeit und auf den Wunsch nach einer Frieden bringenden Lösung.
Ihre Beate Reifenscheid
#StandWithUkraine
In shock, the world is looking at the invasion of Ukraine by Russian troops, who have been attacking and shelling cities and the population for days. The escalation occurred that none of us wished for. No one could have imagined in recent months that the Russian president would actually implement his plan and try to annex Ukraine. That turned out to be a fallacy. Many people took to the streets and demonstrated over the last few days because of this.
ICOM Germany strongly condemns this belligerent aggression, which has brought terror, suffering and misery to Europe. We call for further, fundamental diplomatic efforts to reach a peaceful solution. There must be an immediate return to a dialogue of trust and truth. Peace in Europe and freedom for all must be preserved and regained. Ukraine must remain a sovereign, democratic state.
From Ukraine we are receiving stirring words, currently particularly urgent words from Olesia Ostrovska-Liuta, director of the Museum of the Mystetskyi Arsenal in Kiev, who writes of more than 300 imprisoned Ukrainian civilians who spoke out against the Russian occupation and invasion. She herself is committed to bringing the valuable art treasures to safety, but also fears the destruction of the historical fabric of her arsenal, which is a monument of national importance. This is not an isolated case. There is a threat of widespread destruction of unique cultural treasures in Ukraine.
Now more than ever, our solidarity goes to our Ukrainian colleagues, to the artists, to those who work for culture and education, for democracy and freedom. Our solidarity and help is also directed to those who are threatened with death, imprisoned or tortured. Our thoughts are with the Ukrainian government, which is so bravely and resolutely defending its country and its democratic ideals. They are fighting for all of us. Our concern is for those caught between the fronts of this senseless war.
We are doing everything we can to support Ukrainian museums and our colleagues and to maintain the dialogue with artists. We are coordinating all support measures with ICOM International, the ICOM National Committees directly concerned and with political partners. Whoever can, please support and welcome the Ukrainians who are now fleeing their country, which became unsafe.
Once again, we appeal urgently for a willingness to engage in dialogue on the part of all those with political responsibility, for truthfulness and for the desire to find a solution that will bring peace.
https://icom.museum/en/news/statement-russia-invasion-into-ukraine/
https://www.theartnewspaper.com/2022/02/25/no-to-war-as-putins-tanks-roll-in-ukrainian-museums-scramble-to-protect-collections-and-russian-culture-figures-show-solidarity?utm_source=The+Art+Newspaper+Newsletters&utm_campaign=f677bdad7f-EMAIL_CAMPAIGN_2022_02_24_09_43&utm_medium=email&utm_term=0_c459f924d0-f677bdad7f-61063053
Statement of ICOM Ukraine, ICOMOS Ukraine and Blue Shield Ukraine on the armed offensive of Russian Federation
#SaveUkraine
ICOMOS President
Ms. Teresa Patricio
ICOM President
Mr. Alberto Garlandini
Blue Shield International President
Mr. Peter Stone
Dear Madam President!
Dear Mr President!
Dear colleagues!
We are grateful for the ICOMOS Statement on Ukraine of 24 February 2022 and ICOM Statement on Ukraine of 24 February 2022 and for all statements and proposals of support we have received during these days. It gives hope and strength to our colleagues.
On February 24-27, 2022 Russian Federation launched rocket attacks across Ukraine and launched an armed offensive in five Ukrainian regions, crossed its own and Belarus' borders, as well as the Autonomous Republic of Crimea and the city of Sevastopol. Now Russia threatens also to use nuclear weapons.
Since 2014 the Russian Federation has systematically violated international humanitarian law and international conventions on the protection of cultural heritage, in particular in the Crimea Peninsula. Its actions have already caused damage to the Ancient City of Tauric Chersonese and its Chora inscribed in the World Heritage List and the The Bagçesaray Palace of the Crimean Khans inscribed in the Tentative List and other cultural heritage objects. Russian institutions like the State Hermitage systematically provide illeagual archaeological excavations on the Crimea Peninsula, the museum objects of occupied territories were forcibly included into the Russian State Museum Fund etc.
Armed offensive of Russia in Ukraine destroys numerous civil objects and Cultural Heritage objects in Ukraine nowadays. Our colleagues inform about the destroyed museum at Ivankiv village
https://tsn.ua/.../ye-poraneni-na-kiyevschini-vidbuvsya... and using the architectural objects by Russian military groups like the Lyzogub Family Mansion (17th century) in Sedniv (near Chernihiv). Countless historical and architectural monuments and archaeological sites are threatened by powerful artillery shelling, in particular in Chernihiv and Kyiv with their churches dating back to the 11th-12th century, and the uncontrolled movement of heavy military trucks.
Despite its actions Russian cultural institutions were welcomed as partners and hosts of international cultural projects and meetings. In particular, the Russian Federation is a Chair of the Buro of the World Heritage Committee, which is unacceptable, and the 45th session of the World Heritage Committee will take place in June 2022 in Kazan in the Russian Federation.
Taking into account the facts indicated above, we encourage
- to change the host country of the 45th session of the World Heritage Committee;
ICOMOS, ICOM, UNESCO, BSI, museums and other cultural institutions:
- to stop common projects with the state Russian museums, first of all the State Hermitage, and other Russian organizations which support, also by their actions, the state policy of Russia on the occupied territories and still bring to your countries the imperial cultural and historical narratives of the Russian Federation.
ICOM Ukraine
ICOMOS Ukraine
Blue Shield Ukraine
Statement ICOM Russia is extremely concerned about what is happening and supports the restoration of peaceful dialogue and the initiation of cooperation to resolve the conflict as soon as possible, in order to reduce the number of human casualties as much as possible.
We understand that current events are deeply disturbing for the global museum community, regardless of national or ethnic origin. Everyone's life is priceless, so the most important thing is to keep people safe.
In addition to noting the need to preserve historical and cultural heritage and to protect museums and museum collections, we hope that the provisions of the 1954 Hague Convention will be strictly observed in these difficult days. We call on the parties to start negotiations as soon as possible and to resolve peacefully all the points of contention that led to this tragedy. ICOM Russia Board