Hilfsmaßnahmen des Netzwerkes Kulturgutschutz Ukraine

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***Please see below for information in Ukrainian***

ICOM Deutschland legt den Fokus auf die Vernetzung von ukrainischen Kulturinstitutionen mit Netzwerkpartner*innen, um die Unterstützungsmaßnahmen von deutscher Seite zu gewährleisten. Im vergangenen Monat (Stand 27.06.2022) konnten individuelle Anfragen von Museen, Bibliotheken und Archiven, aber auch von Einzelpersonen gezielt weitervermittelt werden. Daneben konzentriert sich ICOM Deutschland verstärkt auf die Kommunikation des Angebots des Netzwerks Kulturgutschutz Ukraine, um den Dialog mit den verschiedenen Museen zu intensivieren. Dabei wurden zum einen Kulturinstitutionen in Deutschland dafür gewonnen, sich für das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine zu engagieren. Zum anderen werden Akteur*innen in der Ukraine proaktiv kontaktiert und neue Kooperationen für langfristige Hilfsaktionen in Form von institutionellen Partnerschaften initiiert. Dabei arbeiten ICOM Deutschland und das Netzwerk intensiv mit ICOM Polen, ICOM Österreich, ICOM Schweiz und ICOM International zusammen. Sie erreichen die Kontakt- und Kordinierungsstelle über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Einrichtungen und Initiativen, die Bedarfe vor Ort oder Sachspenden anmelden möchten, können auch folgende Formulare nutzen:

 

Zerstörungen beeinträchtigen die Hilfsaktionen

Seit Beginnn des russischen Angriffskriegs wurden laut ukrainischem Kulturministerium über 381 Kulturstätten beschädigt. Zerstörungen werden insbesondere aus den Regionen Kiew, Sumy, Luhansk, Donezk – u.a. die vollständige Zerstörung Mariupols – und Czernowitz gemeldet. Die UNESCO bestätigte Ende Mai die Beschädigung von 139 Kulturstätten. Von Aktionen gezielten Kunstraubs berichtete das ukrainische Verteidigungsministerium, neben Melitopol, auch aus der Region Cherson.

Die zerstörte Infrastruktur, besonders in den Bereichen Verkehr und Energie, beinträchtigt die Hilfsmaßnahmen derzeit stark. Die Versorgung mit Energie und Treibstoffen gestaltet sich immer schwieriger. Dies blockiert nicht nur die Hilfstransporte auf der Straße und Schiene. Insbesondere die Versorgung der Kulturinstitutionen mit Strom, um z.B. die richtigen konservatorischen Bedingungen der Kunstwerke zu gewährleisten, ist nicht mehr gesichert. Konkret steigt derzeit ebenfalls der Bedarf an finanzieller Förderung von Kulturschaffenden in der Ukraine in Form von Partnerschaften und Förderprogrammen, um ihnen die Fortführung ihre Arbeit zu ermöglichen, vor Ort in der Ukraine oder aber auch remote.

 
Logistiknetz für Hilfslieferungen

KulturGutRetter hat mit dem THW, Blue Shield Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Kulturgutschutz, SiLK SicherheitsLeitfaden Kulturgut und den Notfallverbünden, sowie der Unterstützung durch das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amtes, ein Logistiknetzwerk zur Sammlung und Weiterleitung von Hilfslieferungen aufgebaut. Bisher wurden 160 Paletten mit einem Transportvolumen von 269 Kubikmetern nach Hilden geliefert. Sie werden im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens (UCPM) abhängig von der aktuellen Lage im Kriegsgebiet nach Lwiw oder Kiew geliefert und von dort aus durch das Ministerium für Kultur und Informationspolitik der Ukraine verteilt. Die dezentralen Sammelstellen bereiten parallel die nächsten Lieferungen an die zentrale Sammelstelle vor. Das nun etablierte Logistiknetzwerk ist darauf ausgelegt, so lange operativ zu bleiben, wie es die Lage erfordert.
 

Ukraine Art Aid Center

Die Kontaktstelle UA Art Aid ist eine Matchmaking-Plattform für Hilfsanfragen von Kulturinstitutionen in der Ukraine und Hilfsangeboten von Institutionen aus Nachbarstaaten und beteiligten Ländern in den Bereichen Materialspenden, finanzielle Unterstützung und spezialisierte Beratungsangebote für Museumsfachleute. Darüber hinaus dient sie als Informationsstelle für Geldgeberinstitutionen, die die konkreten Bedarfe ukrainischer Kultureinrichtungen finanziell unterstützen möchten. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Verbands Deutscher Kunsthistoriker. Im Mai erreichten vier LKW-Transporte der Speditionsfirmen Tandem, Lagerhaus Frechen, und Brandl, Lagerhaus Köln, die Regionen Kiev und Czernowitz. Die Lieferungen umfassen insbesondere Verpackung, Brandschutz, feuerfeste Decken sowie Restaurierungsbedarf. Dabei wurde unter anderen mit den folgenden internationalen Partner*innen kooperiert: ICOM Schweiz, Stiftung für Kunst Kultur und Geschichte Winterthur, Coromandel Stiftung und World Heritage Watch.
 

Hilfsmaßnahmen der Bibliotheken

Die Deutsche Nationalbibliothek hat die zentrale Koordinierungsfunktion für die deutschen Bibliotheken übernommen und bündelt ihre Hilfsangebote in den Bereichen Materialspenden, Stipendienprogramme und finanzielle Hilfen. Die Staatsbibliothek zu Berlin sammelt die Hilfsgesuche der ukrainischen Kolleg*innen. Derzeit benötigen Bibliotheken in der Ukraine besonders Digitalisierungshardware (internetfähige, gebrauchte PCs, Laptops, Scanner, Fotoapparate, Software zur Weiterverarbeitung der Daten als Bilddatei oder mit OCR für die Texterkennung und langfristige Datensicherung). Die Staatsbibliothek zu Berlin hat über den ukrainischen Bibliotheksverband eine Anfrage nach 50 gebrauchten PCs (mit Bildschirm, Tastatur und Maus) erhalten, welche über die Ernst von Siemens Kunststiftung für die Bibliotheken im Gebiet Riwne bereitgestellt werden konnten. Des Weiteren wurde über die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) bei dem BKM Gelder beantragt, um unter anderem mehrere Scanner für die Wernadskyj-Nationalbibliothek der Ukraine in Kiew beschaffen zu können.
 

Hilfsmaßnahmen der Archive

Das Bundesarchiv hat bereits Materiallieferungen für die Staatlichen Archive in Lviv, Ivano-Frankiwsk und Tarnopol in Zusammenarbeit mit dem polnischen Pilecki-Institut zusammengestellt und verschickt. Die Lieferung umfasste u.a. Verpackungsmaterial, Transportkisten, 2 Scanner und ein Notstromaggregat. Weitere Scanner und finanzielle Hilfen wurden angefragt. Aktuell wird die Beschaffung und Lieferung von vier Archivscannern für Digitalisierungsmaßnahmen in der Ukraine vorbereitet. Zudem haben das Bundesarchiv und Pilecki-Institut das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen bei Hilfslieferung für ukrainische Archive logistisch unterstützt. Personell unterstützt das Bundesarchiv die vom DAI und den Notfallverbünden aufgebaute Infrastruktur von regionalen Sammelstellen für Hilfsgüter. Dabei werden für die Standorte in Berlin und Halle/S. Geräte und Materialien bereitgestellt. Der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare hat über seine Kanäle Sachspenden von Archivar*innen und Archivträge organisiert.
 

Monitoring kriegsbedingter Schäden

Blue Shield Deutschland hat eine Monitoring-Gruppe mit dem Ziel eingerichtet, Meldungen zu kriegsbedingten Schäden und Verlusten von Kulturgut in der Ukraine zu sammeln, zu strukturieren und so weit wie möglich zu verifizieren. Der Ukraine-Monitor vermittelt einen ersten Eindruck vom Ausmaß der Zerstörungen in 12 von 24 Regionen.

Datentransfer und Datensicherung

Das Deutschen Zentrum Kulturgutverluste bietet eine Sofortsicherung von Daten (Inventarverzeichnisse, Bestandskataloge, etc.) zu kulturellen Beständen an. Ziel des Angebots ist die Möglichkeit der Rekonstruktion der aktuellen Bestände der ukrainischen Einrichtungen, falls im Zuge des weiteren Verlaufs des Krieges Kulturgüter bzw. entsprechende Inventare vernichtet, beschädigt oder abtransportiert werden. Vor diesem Hintergrund wurden ukrainische Einrichtungen in ihrer Landessprache angeschrieben und Datensicherungen angeboten. Die Daten werden kostenfrei zeitlich unbegrenzt und datenschutzkonform verwahrt. Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) stellt in großem Umfang Speicherplatz für die Sicherung von Datenbeständen zum kulturellen Erbe der Ukraine zu Verfügung. Bis zum Anfang der 21. KW wurden mehr als 7 Terrabyte Daten auf die sicheren Server des DAI geladen. Komplementär dazu wurden und werden Stipendien für Wissenschaftler*innen vor Ort vergeben, damit diese sich aktiv für die Dokumentation und den Schutz des kulturellen Erbes einsetzen können. Die Mittel für die Stipendien stammen aus dem Kulturerhaltsprogramm des Auswärtigen Amtes sowie von der Hasso-Plattner-Foundation und dem Förderverein des DAI, der Theodor Wiegand Gesellschaft. ICOMOS bereitet eine Lieferung von Dokumentationsmaterial (Kameras, Scanner, Computer) vor.

Stipendien und Initiativen

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat über ihr Stipendienprogramm bisher 10 Stipendiat*innen aus der Ukraine in den Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatsbibliothek und dem Institut für Musikforschung aufgenommen. Insgesamt werden 20 Plätze vergeben. ICOMOS konnte einen Lehrauftrag vermitteln. In Partnerschaft mit der TU Berlin wurde online eine Vorlesungsreihe zur Kunstgeschichte der Ukraine initiiert und eine Online Summer School “Heritage in the Shadow of Conflict” Ende Juni 2022 durchgeführt.

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ICOM Deutschland legt den Fokus auf die Vernetzung von ukrainischen Kulturinstitutionen mit Netzwerkpartner*innen, um die Unterstützungsmaßnahmen von deutscher Seite zu gewährleisten. Im vergangenen Monat (Stand 27.06.2022) konnten individuelle Anfragen von Museen, Bibliotheken und Archiven, aber auch von Einzelpersonen gezielt weitervermittelt werden. Daneben konzentriert sich ICOM Deutschland verstärkt auf die Kommunikation des Angebots des Netzwerks Kulturgutschutz Ukraine, um den Dialog mit den verschiedenen Museen zu intensivieren. Dabei wurden zum einen Kulturinstitutionen in Deutschland dafür gewonnen, sich für das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine zu engagieren. Zum anderen werden Akteur*innen in der Ukraine proaktiv kontaktiert und neue Kooperationen für langfristige Hilfsaktionen in Form von institutionellen Partnerschaften initiiert. Dabei arbeiten ICOM Deutschland und das Netzwerk intensiv mit ICOM Polen, ICOM Österreich, ICOM Schweiz und ICOM International zusammen. Sie erreichen die Kontakt- und Kordinierungsstelle über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Einrichtungen und Initiativen, die Bedarfe vor Ort oder Sachspenden anmelden möchten, können auch folgende Formulare nutzen:

 

Zerstörungen beeinträchtigen die Hilfsaktionen

Seit Beginnn des russischen Angriffskriegs wurden laut ukrainischem Kulturministerium über 381 Kulturstätten beschädigt. Zerstörungen werden insbesondere aus den Regionen Kiew, Sumy, Luhansk, Donezk – u.a. die vollständige Zerstörung Mariupols – und Czernowitz gemeldet. Die UNESCO bestätigte Ende Mai die Beschädigung von 139 Kulturstätten. Von Aktionen gezielten Kunstraubs berichtete das ukrainische Verteidigungsministerium, neben Melitopol, auch aus der Region Cherson.

Die zerstörte Infrastruktur, besonders in den Bereichen Verkehr und Energie, beinträchtigt die Hilfsmaßnahmen derzeit stark. Die Versorgung mit Energie und Treibstoffen gestaltet sich immer schwieriger. Dies blockiert nicht nur die Hilfstransporte auf der Straße und Schiene. Insbesondere die Versorgung der Kulturinstitutionen mit Strom, um z.B. die richtigen konservatorischen Bedingungen der Kunstwerke zu gewährleisten, ist nicht mehr gesichert. Konkret steigt derzeit ebenfalls der Bedarf an finanzieller Förderung von Kulturschaffenden in der Ukraine in Form von Partnerschaften und Förderprogrammen, um ihnen die Fortführung ihre Arbeit zu ermöglichen, vor Ort in der Ukraine oder aber auch remote.

 
Logistiknetz für Hilfslieferungen

KulturGutRetter hat mit dem THW, Blue Shield Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Kulturgutschutz, SiLK SicherheitsLeitfaden Kulturgut und den Notfallverbünden, sowie der Unterstützung durch das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amtes, ein Logistiknetzwerk zur Sammlung und Weiterleitung von Hilfslieferungen aufgebaut. Bisher wurden 160 Paletten mit einem Transportvolumen von 269 Kubikmetern nach Hilden geliefert. Sie werden im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens (UCPM) abhängig von der aktuellen Lage im Kriegsgebiet nach Lwiw oder Kiew geliefert und von dort aus durch das Ministerium für Kultur und Informationspolitik der Ukraine verteilt. Die dezentralen Sammelstellen bereiten parallel die nächsten Lieferungen an die zentrale Sammelstelle vor. Das nun etablierte Logistiknetzwerk ist darauf ausgelegt, so lange operativ zu bleiben, wie es die Lage erfordert.
 

Ukraine Art Aid Center

Die Kontaktstelle UA Art Aid ist eine Matchmaking-Plattform für Hilfsanfragen von Kulturinstitutionen in der Ukraine und Hilfsangeboten von Institutionen aus Nachbarstaaten und beteiligten Ländern in den Bereichen Materialspenden, finanzielle Unterstützung und spezialisierte Beratungsangebote für Museumsfachleute. Darüber hinaus dient sie als Informationsstelle für Geldgeberinstitutionen, die die konkreten Bedarfe ukrainischer Kultureinrichtungen finanziell unterstützen möchten. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Verbands Deutscher Kunsthistoriker. Im Mai erreichten vier LKW-Transporte der Speditionsfirmen Tandem, Lagerhaus Frechen, und Brandl, Lagerhaus Köln, die Regionen Kiev und Czernowitz. Die Lieferungen umfassen insbesondere Verpackung, Brandschutz, feuerfeste Decken sowie Restaurierungsbedarf. Dabei wurde unter anderen mit den folgenden internationalen Partner*innen kooperiert: ICOM Schweiz, Stiftung für Kunst Kultur und Geschichte Winterthur, Coromandel Stiftung und World Heritage Watch.
 

Hilfsmaßnahmen der Bibliotheken

Die Deutsche Nationalbibliothek hat die zentrale Koordinierungsfunktion für die deutschen Bibliotheken übernommen und bündelt ihre Hilfsangebote in den Bereichen Materialspenden, Stipendienprogramme und finanzielle Hilfen. Die Staatsbibliothek zu Berlin sammelt die Hilfsgesuche der ukrainischen Kolleg*innen. Derzeit benötigen Bibliotheken in der Ukraine besonders Digitalisierungshardware (internetfähige, gebrauchte PCs, Laptops, Scanner, Fotoapparate, Software zur Weiterverarbeitung der Daten als Bilddatei oder mit OCR für die Texterkennung und langfristige Datensicherung). Die Staatsbibliothek zu Berlin hat über den ukrainischen Bibliotheksverband eine Anfrage nach 50 gebrauchten PCs (mit Bildschirm, Tastatur und Maus) erhalten, welche über die Ernst von Siemens Kunststiftung für die Bibliotheken im Gebiet Riwne bereitgestellt werden konnten. Des Weiteren wurde über die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) bei dem BKM Gelder beantragt, um unter anderem mehrere Scanner für die Wernadskyj-Nationalbibliothek der Ukraine in Kiew beschaffen zu können.
 

Hilfsmaßnahmen der Archive

Das Bundesarchiv hat bereits Materiallieferungen für die Staatlichen Archive in Lviv, Ivano-Frankiwsk und Tarnopol in Zusammenarbeit mit dem polnischen Pilecki-Institut zusammengestellt und verschickt. Die Lieferung umfasste u.a. Verpackungsmaterial, Transportkisten, 2 Scanner und ein Notstromaggregat. Weitere Scanner und finanzielle Hilfen wurden angefragt. Aktuell wird die Beschaffung und Lieferung von vier Archivscannern für Digitalisierungsmaßnahmen in der Ukraine vorbereitet. Zudem haben das Bundesarchiv und Pilecki-Institut das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen bei Hilfslieferung für ukrainische Archive logistisch unterstützt. Personell unterstützt das Bundesarchiv die vom DAI und den Notfallverbünden aufgebaute Infrastruktur von regionalen Sammelstellen für Hilfsgüter. Dabei werden für die Standorte in Berlin und Halle/S. Geräte und Materialien bereitgestellt. Der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare hat über seine Kanäle Sachspenden von Archivar*innen und Archivträge organisiert.
 

Monitoring kriegsbedingter Schäden

Blue Shield Deutschland hat eine Monitoring-Gruppe mit dem Ziel eingerichtet, Meldungen zu kriegsbedingten Schäden und Verlusten von Kulturgut in der Ukraine zu sammeln, zu strukturieren und so weit wie möglich zu verifizieren. Der Ukraine-Monitor vermittelt einen ersten Eindruck vom Ausmaß der Zerstörungen in 12 von 24 Regionen.

Datentransfer und Datensicherung

Das Deutschen Zentrum Kulturgutverluste bietet eine Sofortsicherung von Daten (Inventarverzeichnisse, Bestandskataloge, etc.) zu kulturellen Beständen an. Ziel des Angebots ist die Möglichkeit der Rekonstruktion der aktuellen Bestände der ukrainischen Einrichtungen, falls im Zuge des weiteren Verlaufs des Krieges Kulturgüter bzw. entsprechende Inventare vernichtet, beschädigt oder abtransportiert werden. Vor diesem Hintergrund wurden ukrainische Einrichtungen in ihrer Landessprache angeschrieben und Datensicherungen angeboten. Die Daten werden kostenfrei zeitlich unbegrenzt und datenschutzkonform verwahrt. Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) stellt in großem Umfang Speicherplatz für die Sicherung von Datenbeständen zum kulturellen Erbe der Ukraine zu Verfügung. Bis zum Anfang der 21. KW wurden mehr als 7 Terrabyte Daten auf die sicheren Server des DAI geladen. Komplementär dazu wurden und werden Stipendien für Wissenschaftler*innen vor Ort vergeben, damit diese sich aktiv für die Dokumentation und den Schutz des kulturellen Erbes einsetzen können. Die Mittel für die Stipendien stammen aus dem Kulturerhaltsprogramm des Auswärtigen Amtes sowie von der Hasso-Plattner-Foundation und dem Förderverein des DAI, der Theodor Wiegand Gesellschaft. ICOMOS bereitet eine Lieferung von Dokumentationsmaterial (Kameras, Scanner, Computer) vor.

Stipendien und Initiativen

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat über ihr Stipendienprogramm bisher 10 Stipendiat*innen aus der Ukraine in den Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatsbibliothek und dem Institut für Musikforschung aufgenommen. Insgesamt werden 20 Plätze vergeben. ICOMOS konnte einen Lehrauftrag vermitteln. In Partnerschaft mit der TU Berlin wurde online eine Vorlesungsreihe zur Kunstgeschichte der Ukraine initiiert und eine Online Summer School “Heritage in the Shadow of Conflict” Ende Juni 2022 durchgeführt.

українська

ICOM Німеччина зосереджується на створенні мережі контактів українських культурних закладів та партнерів з метою забезпечення заходів підтримки з боку Німеччини. В минулому місяці (станом на 27.06.2022) було направлено далі за призначенням індивідуальні звернення від музеїв, бібліотек та архівів, а також від окремих осіб. Окрім цього ICOM Німеччина все більше зосереджується на розповсюдженні інформації щодо пропозицій Мережі захисту культурних цінностей України з метою активізації діалогу з різними музеями. При цьому до Мережі захисту культурних цінностей України вдалося залучити з одного боку заклади культури Німеччини. З іншого боку, встановлюються активні контакти з учасниками в Україні та розпочинається нова співпраця для довгострокових заходів допомоги у формі інституційного партнерства. При цьому ICOM Німеччина та Мережа тісно співпрацюють з ICOM Польща, ICOM Австрія, ICOM Швейцарія та Інтернаціональним ICOM. Звернутися до контактно-координаційного центру можна за електронною адресою: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - або скористайтеся формою Щоб попросити допомоги.

Зруйнування ускладнюють заходи з надання допомоги

За даними Міністерства культури України з початку російської загарбницької війни пошкоджено понад 381 культурних об’єктів. Руйнування повідомляються насамперед з Київської, Сумської, Луганської, Донецької областей – включно з повним знищенням Маріуполя – та Чернівців. Наприкінці травня ЮНЕСКО підтвердило пошкодження 139 культурних об’єктів. Міністерство оборони України повідомило про цілеспрямоване пограбування творів мистецтва, окрім Мелітополя, також у Херсонській області.

Зруйнована інфраструктура, особливо у галузях транспорту та енергетики, на разі дуже ускладнює заходи допомоги. Забезпечення енергією та паливом стає все важчим. Це не лише блокує транспорт допомоги на автомобільних та залізничних шляхах. Більше не гарантується зокрема постачання електроенергії до закладів культури, що необхідно, наприклад, для забезпечення належних умов зберігання творів мистецтва. Нагально зростає потреба у фінансовій підтримці працівників культури в Україні – у формі партнерства та спонсорських програм –, щоб вони могли продовжувати свою роботу на місці в Україні чи дистанційно.

Мережа логістики для доставки допомоги

Рятівник Культурної Спадщини разом з Федеральним агенством з технічної допомоги, Blue Shield Німеччина, Німецьким Товариством захисту культурних цінностей, Керівництвом Безпеки Культурної Спадщини, бригадами аварійної допомоги а також за підтримкою Програми Збереження Культури Федерального міністерства закордонних справ створили мережу логістики для збору та пересилання гуманітарної допомоги. Наразі до Хільдена доставлено 160 піддонів з транспортним об’ємом 269 кубометрів. Залежно від актуальної ситуації в зоні бойових дій вони будуть відправлені в рамках Європейського механізму цивільного захисту (UCPM) до Львова чи Києва і звідти вже розподіляться на місці Міністерством культури та інформаційної політики України. Децентралізовані пункти прийому паралельно готують наступні поставки до центрального пункту збору. Таким чином створена мережа логістики розрахована на те, щоб бути оперативною стільки, скільки цього вимагає ситуація.

Контактний центр UA Art Aid

Контактний центр UA Art Aid є платформою для запитів про допомогу від закладів культури України та пропозицій допомоги від установ із сусідніх країн та країн-учасниць у сфері матеріальних пожертв, фінансової підтримки та спеціалізованих консультаційних послуг для музейних фахівців. Окрім цього, він є інформаційним центром для спонсорських установ, які бажають фінансово допомогти українським закладам культури у конкретних потребах. Центр знаходиться під опікою Спілки німецьких істориків мистецтва. У травні до Київської та Чернівецької областей прибули чотири вантажівки транспортно-експедиційних компаній Tandem, Lagerhaus Frechen und Brandl, Lagerhaus Köln. Ними доставлено передовсім пакувальні матеріали, протипожежний захист, вогнетривкі накриття та реставраційні матеріали. При цьому співпрацювали такі міжнародні партнери як ICOM Швейцарія, Фундація мистецтва, культури та історії Вінтертур, Фундація Coromandel, та Фундація.

Підтримка бібліотек

Німецька національна бібліотека взяла на себе центральну координаційну функцію для німецьких бібліотек і таким чином об’єднує пропозиції допомоги відносно матеріальних пожертв, програм стипендій та фінансової підтримки. Берлінська державна бібліотека збирає звернення про допомогу від українських колег. Бібліотеки в Україні наразі особливо потребують обладнання для оцифрування (вживані компютери, здатні працювати з інтернетом, ноутбуки, сканери, фотокамери, програмне забезпечення для обробки фотозображень або з OCR для розпізнавання тексту та тривалого резервного копіювання даних). Берлінська державна бібліотека отримала запит від Спілки бібліотек України на 50 вживаних компютерів (з екраном, клавіатурою та мишкою), які за посередництвом Мистецького фонду Ернста фон Сіменса надані у використання бібліотекам Рівненської області. Окрім того, до Уповноваженої Федерального уряду Німеччини з питань культури та засобів масової інформації (ВКМ) надійшов через Німецьку національну бібліотеку (DNB) запит на кошти, щоб, серед іншого, закупити кілька сканерів для Національної бібліотеки України ім. Вернадського в Києві.

Заходи допомоги від архівів

Федеральний архів Німеччини у співпраці з Польським інститутом ім. Пілецького зібрав і відіслав матеріали для Державних архівів у Львові, Івано-Франківську та Тернополі. Йдеться насамперед про пакувальний матеріал, ящики для транспортування, 2 сканери та аварійний електрогенератор. Надійшли запити ще на сканери та фінансову допомогу. Наразі йде підготовка до придбання і відправки в Україну чотирьох архівних сканерів для оцифрувальних заходів. Окрім того, Федеральний архів та інститут ім. Пілецького підтримали логістикою Архів землі північного Рейну та Вестфалії (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen) у доставці допомоги українським архівам. Федеральний архів підтримує також персоналом інфраструктуру регіональних пунктів збору гуманітарної допомоги, яку створили Німецький інститут археології спільно з бригадами аварійноі допомоги. При цьому підготовлені прилади і матеріали для призначених місць в Берліні та Халле на Саале (Halle an der Saale). Спілка німецьких архівістів організувала через свої контакти пожертви речей від архівістів та носіїв архівів.

Моніторинг збитків, спричинених війною

Blue Shield Німеччина створив моніторингову групу з метою збору, структурування та, наскільки це можливо, перевірки повідомлень про збитки та втрати культурних цінностей в Україні, спричинені війною. «Український монітор» дає перше враження про масштаби руйнувань у 12 із 24 регіонів.

Передача та резервне копіювання даних

Німецький центр втрачених цінностей культури пропонує негайне резервне копіювання даних (інвентарів, фондових каталогів тощо) про склад культурних збірок. Метою пропозиції є створення можливості реконструкції нинішніх збірок українських закладів у випадку, якщо культурні цінності чи їх відповідні інвентарі будуть знищені, пошкоджені чи вивезені під час війни. У цьому сенсі українським установам були відправлені листи українською мовою з пропозицією резервного копіювання даних. Дані будуть зберігатися безкоштовно протягом необмеженого часу та згідно з правилами їх безпеки. Німецький інститут археології (DAI) надає пам’ять великого обсягу для резервного копіювання баз даних про культурну спадщину України. До початку 21 квартального тижня було завантажено понад 7 терабайт даних на безпечні сервери DAI. На додаток до цього місцевим науковцям надавалися та будуть надаватися стипендії, щоб вони могли активно включатися в документування та охорону культурної спадщини. Кошти на стипендії надходять від програми збереження культури Федерального міністерства закордонних справ, а також від Фонду Хассо Платтнера та асоціації підтримки DAI, Товариства Теодора Віганда. ICOMOS готує поставку документаційного матеріалу (камери, сканери, комп'ютери).

 

Стипендії та ініціативи

Фонд прусської культурної спадщини (SPK) прийняв у рамках його стипендіальної програми 10 стипендіатів з України до Державних музеїв Берліна, Державної бібліотеки та Інституту музичних досліджень. Загалом буде розподілено 20 місць. ICOMOS зміг запропонувати один викладацький курс. У партнерстві з Технічним університетом в Берліні (ТU Berlin) наприкінці червня 2022 року було започатковано серію онлайн-лекцій з історії мистецтва України та проведено літню онлайн-школу «Спадщина в тіні конфлікту».

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